Auftakt des Begleitprozesses „Chroobach Windenergie“

Die Projektgemeinschaft «Chroobach Windenergie», bestehend aus den beiden lokalen Energie-versorgern EKS AG und SH POWER, informierte an der gestrigen Informationsveranstaltung rund 100 Personen aus Hemishofen und Umgebung über den geplanten Begleitprozess. Neu wird in diesem Jahr eine Begleitgruppe mit Vertretern verschiedener Interessengruppen die Aus-wirkungen der Windenergienanlagen auf Bevölkerung und Umwelt diskutieren.
An der Informationsveranstaltung vom 22. März 2016 in Hemishofen wurde zu Beginn die neue Projekt-gemeinschaft „Chroobach Windenergie“ vorgestellt. Auf Anfang 2016 haben die beiden Energieversor-ger EKS AG und SH POWER gemeinsam die Projektträgerschaft des Windenergieprojekts Chroobach übernommen. Die neue Projektgemeinschaft löste nach dem offiziellen Abschluss des kantonalen Re-gional- und Standortentwicklungsprojekts die Projektgruppe „Energieleuchttürme Schaffhausen“ ab, welche sich von 2012 bis 2015 intensiv mit den Chancen und Herausforderungen der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien im Kanton Schaffhausen auseinandersetzte. Zur damaligen Projektgruppe zählten neben den beiden Energieversorgern auch ein Vertreter der Industrie- und Wirtschafts-Vereini-gung IVS, der kantonalen Energiefachstelle und der Regional- und Standortentwicklung dazu (weiter-führende Informationen zum Trägerschaftswechsel in der Box).
Vor- und Nachteile des Projekts offen diskutieren können
Danach informierten Stefan Mayer (SH POWER) und Daniel Clauss (EKS AG) über den Stand der aktuellen Arbeiten. Die Projektgemeinschaft möchte in einem nächsten Schritt zusammen mit der Be-völkerung bzw. der Begleitgruppe die Auswirkungen in der Bau- und Betriebsphase der vier Windener-gieanlagen auf Bevölkerung sowie Tier- und Pflanzenwelt frühzeitig identifizieren. Seit 2016 laufen des-halb diverse detaillierte Untersuchungen wie beispielsweise zum Vogelvorkommen, zur Zufahrtspla-nung für den Transport von Windenergieanlagen oder zum Baugrund. Aufgrund solcher Abklärungen wurde in Absprache mit dem interkantonalen Labor bereits ein Standort einer Windenergieanlage an-gepasst, um eine einwandfreie Wasserversorgung des Ober- und Unterwalds sicherzustellen.
Schwerpunkt der gestrigen Veranstaltung war deshalb der Auftakt des Begleitprozesses mit Vertretern der Anwohner, Grundeigentümer, Umweltverbände, Gemeindebehörden, Interessengruppen, Politik und Bevölkerung. Die 16 Personen, die sich bereits im Vorfeld der Veranstaltungen zur Verfügung ge-stellt hatten, wurden kurz vorgestellt. Bis zu den Sommerferien wird sich die Begleitgruppe unter der Leitung des Moderatoren-Teams, Ruth Schmitt (Fachhochschule Nordwestschweiz) und Ursula Dubois (Sociolution), sowie EKS- und SH POWER-Vertretern mehrmals treffen und die Vor- und Nachteile des Projekts beleuchten. Dabei werden Themen wie die Windmessungen, die Umweltverträglichkeitsprü-fung, Lärm und Schattenwurf detailliert besprochen. Im August werden dann die laufenden Arbeiten und Inputs der Begleitgruppe im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung vorgestellt. Weitere Begleitgruppensitzungen werden folgen. „Der Begleitprozess ist offen für Kritiker und Befürworter. Es geht uns nicht darum, Mehrheiten für oder gegen das Projekt Chroobach zu bilden, sondern Fragen und Anliegen aus der Bevölkerung offen aufzunehmen und nach Möglichkeit in die Projektplanung einflies-sen zu lassen“, erklärte Ruth Schmitt. Im Anschluss an die Veranstaltung fand ein kurzer Apéro statt, an dem noch letzte Fragen geklärt werden konnten.