CHARLOTTE BLANK ANDRES
Zu «Projekt Chroobach verdient eine Chance», SN vom 29. 6.
Von allen Seiten her werden wir gefüttert mit «Informationen» zum Thema Windenergie und insbesondere zu Effizienz und Wirtschaftlichkeit oder eben dem Gegenteil. Aber jeder hat seine eigene Wahrheit. Ja, wir haben abgestimmt. Aber wer kennt schon alle Fakten? Die Windenergie ist jung, und die Erfahrungen sind dementsprechend. Was, wenn die Erwartungen in die Wirtschaftlichkeit nicht der Wirklichkeit entsprechen? Was, wenn die Subventionen versiegen und der Wasserstrom wieder rentabel wird? Wie würden Unterhalt und Rückbau finanziert? Viele offene Fragen.
Hemishofen ist eine kleine Gemeinde, aber sie macht sich Gedanken und Sorgen. Um die Landschaft und die Natur. Unweit von uns brüten Störche in der deutschen Nachbarschaft, wir beobachten ihre Flüge oft. Kein schönes Bild, wenn Vögel von den 200 Kilometer pro Stunde schnellen Rotorspitzen geschreddert werden. Wir stellen uns vor, wie für die Zufahrtsstrasse zur Baustelle unser Wald gerodet wird. Und wir stellen uns vor, wie hoch die Windräder geplant sind, in der Schwachwindzone des Chroobach. Und zu guter Letzt stelle ich mir auch vor, wie laut die Stimmen der Stadtschaffhauser wären, wenn man diese Räder in ihrer Sichtweite planen würde. Aber Hemishofen ist eben weit hinter dem (Staffel)Wald.
Hemishofen
