Wir müssen nicht alles nachmachen

Zu «Gegenwind für den Windpark Wiechs», SN vom 20. 8.

Kürzlich besuchte ich das Gelände in der Nähe von Wiechs, wo Deutschland drei Windräder erstellt. Grosse Waldflächen fielen bereits der Rodung zum Opfer. Damals wehte nicht das geringste Lüftchen. Hoffentlich weht dann einst ein zügiger Wind, wenn die Giganten stehen. Von den anwesenden Forstmännern erfuhren wir, dass die Masten 65 Meter hoch werden und die Rotoren einen Durchmesser von 135 Meter haben werden: Gesamthöhe 200 Meter. Grund für mich, die einschlägige Fachliteratur zu studieren: Heute produzieren 24 000 Windkraftanlagen ganze 7,9 Prozent der Stromproduktion in Deutschland zum Marktpreis von 2 Milliarden Euro. Mit 20 Milliarden werden sie jährlich subventioniert. Die Produktion ist energie- und materialintensiv, benötigt Zufahrtswege durch die Natur, verbraucht Flächen und versiegelt Böden. Zudem erzeugen die Rotoren für Mensch und Tier gesundheitsschädlichen Infraschall. Es wurden sogar Missbildungen beobachtet. Ganze Landstriche werden dadurch unbewohnbar gemacht.

Ich finde, es kann nicht hingenommen werden, dass angetrieben durch Ideologien, Subventionen und wirtschaftliche Interessen (die deutsche Windturbinenindustrie beschäftigt 150 000 Mitarbeiter) die Natur in diesem Umfang geschädigt wird, was in anderen Ländern gegenwärtig noch als fortschrittlich gilt. Einstein sagte einmal: «Wenn es einen Atomkrieg gibt, dann gehe ich in die Schweiz – dort findet alles zehn Jahre später statt.» Bei der Windkraft sind wir zehn Jahre hintendrein und sollten nun den Vorteil nutzen, die Fehler anderer gar nicht stattfinden zu lassen.

Alfredo Moretti
Neuhausen