«Der Strommarkt ist kaputt. Es gibt im Moment sogar Situationen, in denen der Strompreis negativ ist.» Herbert E. Bolli Direktor SH Power am 17.06.16 in den Schaffhauser Nachrichten
Strompreis-Kollaps durch „Herwart“ offenbart Wahnsinn der Energiewende
Windräder in der Region Hegau-Bodensee sind bewiesenermassen unwirtschaftlich
Windkraftanlagen sind an sich eine gute Sache. Die Energieerzeugung durch Wind ergibt aber nur dort Sinn – und das lehrt uns der gesunde Menschenverstand – wo auch genug Wind weht. Das ist an Meeresküsten und in flachem Gelände der Fall, aber genau das Gegenteil herrscht in hügeligen, bewaldeten und küstenfernen Regionen wie dem Hegau.
Die Errichtung eines Windrads ist eine sehr *kostspielige Angelegenheit. Hunderte Tonnen Stahl und Beton müssen an einen Ort transportiert und dort aufgebaut werden. Stromleitungen müssen von entlegenen Plätzen verlegt werden. Die riesigen Anlagen müssen gewartet und überwacht werden. Um diese Kosten zu kompensieren, muss der „kostenlose“ Energieträger Wind auch mitspielen. Wenn man sich aber neutrale wissenschaftliche Quellen anschaut, ist dies mit aktuellen und auch mittelfristig erhältlichen Anlagen im Hegau überhaupt nicht möglich, weil die Windhöffigkeit – sprich die Häufigkeit von Wind – einfach zu gering ist. Die Windräder, selbst wenn sie 200 Meter hoch und auf Berge gebaut werden, stehen einfach zu häufig still.
*Die Investitionen für die vier geplanten Windräder belaufen sich auf CHF 25 – 30 Millionen bei einer Laufzeit von 25 Jahren.
Die Fakten liegen auf der Hand
Diese Aussage ist nicht aus der Luft gerissen, sondern wird von vielen Studien gestützt. Das Ergebnis ist immer dasselbe: Die Windhöffigkeit in Schaffhausen wie auch in ganz Baden-Württemberg ist die niedrigste in der Schweiz bzw. Deutschland. Entsprechend werden hier am wenigsten Volllaststunden erreicht, sprich Stunden im Jahr, in denen ein Windrad die maximale Effizienz erreicht.
Die folgenden Karten der Schweiz und des Bundes der Deutschen Energiewirtschaft verdeutlichen den enormen Unterschied zwischen Norden und Süden. Während offshore auf der Nordsee über 4000, und in Norddeutschland durchschnittlich zwischen 1600 und 2000 Volllaststunden jährlich gemessen werden, wurden im Jahr 2011 – einem sehr windreichen Jahr übrigens – in Baden-Württemberg zwischen ca. 1000 und 1200 Volllaststunden gemessen. Dies entspricht 11 – 13.7% Jahresauslastung. Im Vergleich: Deutschlandweit liegt die Jahresauslastung bei durchschnittlich etwa 18%.
Wirtschaftlich kann ein Windrad meist erst ab ca. 1500 Volllaststunden bzw. 17% Auslastung arbeiten, alles darunter ist ein garantiertes Minusgeschäft. Dass die Planer des Windkraftprojekts Chroobach von einer falschen Ausgangslage ausgehen, wird hier dargestellt: Zahlen und Fakten der Projektgruppe. Die Planer gehen zusammengefasst von einer mittleren Windgeschwindigkeit von 5.5 – 6 Metern pro Sekunde aus – diese Resultate werden am Standort Chroobach schlicht nicht erreicht. Die Leidtragenen sind in unserem Fall die Bürger, die diese zum Scheitern verurteilten Projekte mit ihren Steuern finanzieren.
Geschönte Statistiken
Schlimmer ist jedoch, dass die IG Hegauwind – das Unternehmen, zu dem auch SH Power gehört und das hinter den geplanten Windkraftanlagen steht – dem Windkraftprojekt Chroobach anscheinend stark geschönte Statistiken zugrunde legt. Der Sprecher der IG Hegauwind Bene Müller, auch Vorstand von solarcomplex, sowie andere Befürworter des Windkraftprojekts Chroobach teilten mehrfach mit, dass sie von 2000 Volllaststunden, also fast 23% Auslastung ausgehen. Verglichen mit den oben genannten offiziellen und neutralen Statistiken entspricht dies einer höheren Auslastung als in Schleswig-Holstein!
Illusionen, Versehen, Fehlmessungen oder auch bewusste Täuschung: Nennen Sie es, wie Sie wollen. Aber die angeblichen Daten, die uns weismachen sollen, dass Windräder im Hegau profitabel sind, sind schlicht und ergreifend falsch.
Dass es sinnvollere Alternativen gäbe, die gleichzeitig umweltschonender sind, ist kein Geheimnis. Im Gegensatz zu Wind ist die Sonnenhäufigkeit bei uns eine der höchsten in ganz Deutschland. Lesen Sie mehr über Solarenergie als Alternative.
Standort | Volllaststunden | Auslastung | ||
Baden-Württemberg | 2011 | 1095 | 12,5% | |
Deutschland | 2011 | 1577 | 18% | |
St. Georgen (oft als Musterbeispiel für Wind im Hegau bezeichnet) |
2012 | 1039 | 12% | |
Kirnberg/Rossberg progostiziert von IG Hegauwind |
2000 | 23% |