Einsprache gegen das Baugesuch für den Windpark Chroobach
An das zuständige Amt für Umwelt und Energie des Kantons Schaffhausen
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhebe ich fristgerecht Einsprache gegen das am 3. Juli 2024 eingereichte Baugesuch der Projektgemeinschaft „Chroobach Windenergie“ (bestehend aus EKS und SH POWER) für den geplanten Windpark auf dem Chroobach bei Hemishofen.chroobach.ch+7eks.ch+7prowindschaffhausen.ch+7
Trotz der am 18. Mai 2025 angenommenen Gesetzesvorlagen zur Teilrevision des Baugesetzes und des neuen Energiegesetzes, die eine Beschleunigung von Verfahren für erneuerbare Energieanlagen ermöglichen sollen, bestehen erhebliche Bedenken hinsichtlich der ökologischen, landschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen dieses Projekts.
1. Unverhältnismäßiger Eingriff in ein sensibles Ökosystem
Der Chroobach grenzt direkt an eines der höchstklassifizierten Vogelschutzgebiete der Schweiz. Das Gebiet dient als Brut-, Nist- und Durchzugsgebiet für zahlreiche geschützte Arten, darunter Rotmilane, Fledermäuse und seltene Waldvögel. Der Bau und Betrieb von vier Windenergieanlagen des Typs Enercon E-138 mit einer Gesamthöhe von 200 Metern stellt ein erhebliches Risiko für diese Tiere dar. Zudem sind großflächige Rodungen im Wald geplant, was einen Verlust an CO₂-speichernder Vegetation und einen Eingriff in ein bislang unversehrtes Ökosystem bedeutet. chroobach.ch
2. Fragwürdige Wirtschaftlichkeit und Energieausbeute
Die mittlere Windgeschwindigkeit am Chroobach liegt bei rund 5,7 m/s auf Nabenhöhe, was laut Windatlas Schweiz als eines der höchsten Windpotenziale im Kanton Schaffhausen gilt. Dennoch ist fraglich, ob dies für einen wirtschaftlich sinnvollen Betrieb moderner Windräder ausreicht. Die prognostizierte jährliche Stromproduktion von 27 bis 30 Millionen kWh soll den Bedarf von über 9.000 Haushalten decken. Allerdings sind diese Zahlen theoretisch und berücksichtigen nicht die tatsächlichen Schwankungen und Unsicherheiten in der Windverfügbarkeit.Swisspower+5chroobach.ch+5chroobach.ch+5
3. Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und des Kulturerbes
Der Blick von der historischen Altstadt Stein am Rhein, einem touristischen Juwel von internationaler Bedeutung, würde durch die geplanten Windräder am Horizont dauerhaft verändert. Dies gefährdet das einmalige Landschaftsbild, das heute Besucher aus aller Welt anzieht, und könnte negative Auswirkungen auf den Tourismus und die regionale Wirtschaft haben.
4. Unzureichende Berücksichtigung alternativer Lösungen
Angesichts der rasanten Entwicklung neuer Energietechnologien stellt sich die Frage, warum heute Wälder gerodet und Lebensräume zerstört werden sollen, wenn morgen viel nachhaltigere Lösungen bereitstehen könnten. Es fehlt eine umfassende Prüfung und Darstellung von Alternativen, die weniger invasive Eingriffe in die Natur erfordern.
Forderung
Aufgrund der oben genannten Punkte fordere ich die zuständigen Behörden auf, das Baugesuch für den Windpark Chroobach abzulehnen. Es ist weder ökologisch verantwortbar noch wirtschaftlich tragfähig und widerspricht den Prinzipien einer wirklich nachhaltigen Energiepolitik.eks.ch+3prowindschaffhausen.ch+3Swisspower+3
Mit freundlichen Grüßen,
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