CHRISTIAN VON BURG
Zu «Projekt Chroobach verdient eine Chance», SN vm 29. 6.
Der unsäglichen 2000-Watt-Gesellschaft, dem Höherstau des Rheins und dem Energieförderrappen haben die Schaffhauser Stimmbürger den Stecker gezogen. Das Windrad Hans hat sich vorsichtshalber gleich selbst aus dem Spiel genommen. Nun haben die Hemishofer Stimmbürger auch den Chroobach-Windrädern eine Absage erteilt. Die Landschaftsbeeinträchtigung wäre verhältnisblödsinnig angesichts der vernachlässigbaren Strommenge.
Damit stürzt auch der letzte Pfeiler einer von Beginn weg naiven kantonalen Energiestrategie in sich zusammen.
Auch auf Bundesebene herrscht energiepolitischer Katzenjammer. Weder bequemt sich der Energieverbrauch, wie wunschgedacht zu sinken, noch will die Geothermie das ihr zugedachte Potenzial hergeben. Vom Ausbau der Wasserkraft ganz zu schweigen: Selbst das Kraftwerk Schaffhausen, ehemaliger Goldesel, rentiert wegen grassierender Subventionitis nicht mehr. Subventionen sind eben auch hier der Ersatz des Marktes durch den Irrtum.
Hoffentlich finden unsere Bundesparlamentarier in der Herbstsession ein schickliches Begräbnis für die Energiestrategie 2050. Sonst wird es das Volk mit einem Referendum richten müssen.
Beides macht den Weg frei für eine Rückkehr zu einer vernunft- statt ideologiegesteuerten Energiepolitik. Kurzfristig können wir über tiefe Importpreise von den Fehlinvestitionen anderer profitieren. Und erst mittelfristig soll wieder – besonnen und unspektakulär – in die dannzumal sinnvollste Stromproduktionstechnologie investiert werden.
Präsident Aktion vernünftige
Energiepolitik AVES
Lohn