08:27 29.09.2017 | Oliver Fiedler | Nachrichten | Raum Singen | Rielasingen-Worblingen
Der Gemeinderat von Rielasingen sieht das Landschaftsbild durch den geplanten Windpark Chroobach auf der Schweizer Seite des Schienerberg beeinträchtigt. Auf deutscher Seite ist der Wald Landschaftsschutzgebiet seit 1954. Im Bild eine Visusalisierung von Ramsen aus. swb-Bild: chroobach.ch
Rielasinger Gemeinderat sieht zweierlei Recht an der Grenze
Rielasingen-Worblingen (of). Die Gemeinde Rielasingen-Worblingen als einer der Anlieger des Areals Chroobach auf dem Schienerberg sieht das geplante Windkraft-Projekt mit vier Windernergieanlagen direkt an der Grenze sehr kritisch. Auch Bürgermeister Ralf Baumert sieht die Planungen mit größerem Unbehagen. „Auf der deutschen Seite ist der Schiener Berg Landschaftsschutzgebiet, auf Schweizer Seite nicht, auch das Thema Vogelschutz zähle in der Schweiz nicht wie auf Deutscher Seite“, sagte er in der Sitzung. Da die Anlage direkt an der Grenze stehe, müsste eigentlich die Rechtslage auf der anderen Seite der Grenze berücksichtigt werden. die bekräftige der Gemeinderat in einer Abstimmung, die sich an die damaligen Einwände gegen eine Windenergieanlage auf der deutschen Seite richtete und dem Gebiet Kirnberg bei Steißlingen den Vorzug gab, der aus damaliger Sicht aus Vogelschutzgründen weniger kritisch betrachtet wurde. Kurios wird im Gemeinderat die Beurteilung des Wolkensteinerbergs gleich nebenan von Chroobach empfunden, wo Vogelschutz und die präsente Lage auf einmal zum Ausschlusskriterium wurden.
„Ich bin auch für erneuerbare Energien, aber es geht jetzt um den Standort“, betonte Bernhard Beger. „Da geht es den Schweizern drum, dass sie es nicht sehen“ mutmaßte er, deshalb solle man die ablehnende Haltung der Gemeinderäte Hemishofen und Ramsen unterstützen. „Ich bin auch generell für erneuerbare Energien“, meinte auch Lothar Reckziegel der allerdings forderte, dass sich jetzt mal jemand aus Stuttgart das hier ansehen solle, denn es gehe hier ja um Natur. Ihn interessiere die Wirtschaftlichkeit deswegen kein bisschen.“ Eigentlich müssten die beiden Schweizer Gemeinden uns unterstützen in der Argumentation gegen das Projekt, ist sein Standpunkt. Reinhard Zedler sagte, dass es ihm es schon wert sei , wenn dafür das Atomkraftwerk in der Schweizer Nachbarschaft bis in 20 Jahren wegkomme. Von der Stadt Singen sei Signalisiert worden, dass sie den Beschluss des Rielasinger Gemeinderats in ihre Gremien hereintragen würden, denn auch der Singener Stadtteil Bohlingen ist Anlieger des geplanten Windparks. Der Gemeinderat in Hemishofen hatte sich bereits mehrfach ablehnend geäußert, zuletzt gegen die notwendige Umzonung. Auch aus Ramsen sei Ablehnung signalisiert worden, informierte Bürgermeister Baumert. Nach der jüngsten Volks abstimmung zu erneuerbaren Energien in der Schweiz vom Sommer kann nun allerdings der Kanton als übergeordnete Behörde das Einvernehmen herstellen.
Bis zum 20. Oktober liegt der Richtplan öffentlich aus, auch im Internet. Auch aus Deutschland können dort von Allen Einwände vorgebracht werden.
Wochenblatt Redakteur @: Oliver Fiedler